Das Projekt

Das Projekt möchte durch Fotografien und Interviews persönliche und unvoreingenommene Perspektiven in die Arbeit, die Aufgaben und Einstellungen der Bäuerinnen und Bauern in Hessen geben.

Durch das Aufzeigen vieler verschiedener Lebensrealitäten, vom Bioland-Bauern zum Betreiber einer Schweinemast, von der Jungbäuerin zur Großelterngeneration, sollen Stereotype und Entfremdung zwischen Produzenten und Konsumenten aufgedeckt werden. Denn kulturelle Barrieren sind nicht nur zwischen Menschen verschiedener Nationalitäten erfahrbar, sondern auch in nachbarschaftlichen Kontexten.

Als Konsumenten sind wir die ständige, uneingeschränkte Verfügbarkeit von Lebensmitteln gewohnt. Erstmals seit Jahrzehnten wurde diese Versorgungssicherheit durch Corona in Frage gestellt. Während einige hamsterten, kauften andere Verbraucher vermehrt auf regionalen Märkten ein. Für kurze Zeit wurde über die deutschen Bauern nicht nur im Zusammenhang mit Glyphosat, dem Insektensterben oder der Nitratbelastung gesprochen.

Doch die wenigsten Menschen haben direkten Kontakt zu den Bauern und Bäuerinnen und wissen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Einstellungen sie arbeiten. Was sind ihre Werte und wie fühlen sie sich wahrgenommen? Warum entschließen sich junge Leute, den Beruf des Landwirts zu ergreifen oder den Hof der Eltern nicht weiterzuführen? Wie kann man als kleiner Familienbetrieb überleben? Wer entscheidet sich, auf biologische Landwirtschaft umzustellen und wer investiert in Mastbetriebe?

Ich selber habe keinerlei Bezug zur Landwirtschaft und habe im letzten Jahr angefangen, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu stellen. Dabei ist mir unmittelbar aufgefallen, wie positiv mein Interesse aufgenommen wurde und wie bereitwillig mir die Bauern und Bäuerinnen meine Fragen beantworten, weil sie gerne zu einer differenzierteren Wahrnehmung ihrer Berufsgruppe beitragen möchten. Gleichzeitig wurde deutlich, mit welchen falschen Erwartungen ich mich auf den Weg begeben habe und wie viel ich lernen kann.

Begleiten Sie mich auf meinem Weg!






Gefördert im Rahmen des Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen"